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Rubus vaniloquus



    Schössling
  • Form: stumpfkantig mit (fast) flachen Seiten, rötlich überlaufen
  • Behaarung: kahl oder mit 1-3 Härchen pro cm Seite
  • Stieldrüsen: sitzdrüsig, nur selten mit ca. 1-5 kurzen Stieldrüsen pro 5 cm
  • Stacheln: zu 15-20 pro 5 cm, etwas ungleich, breit, geneigt, alle gerade oder einzelne schwach gekrümmt, bis 3-4(-5) mm lang
    Blätter
  • Blättchenanzahl: 4- schwach fußförmig 5-zählig
  • Behaarung: oberseits (dunkel-)grün, mit 1-5(-20) Härchen pro cm2, zunehmend verkahlend, unterseits grün, meist nur wenig und nicht fühlbar behaart
  • Endblättchen: kurz bis ziemlich lang gestielt (24-39 %), aus meist breitem, etwas herzförmigem Grund eiförmig bis schwach umgekehrt eiförmig, später ± rundlich, mit etwas abgesetzter, 10-20(-25) mm langer Spitze
  • Serratur: mit ± allmählich sehr scharf zugespitzten Zähnen grob perio-disch mit längeren, (fast) geraden Hauptzahnkomplexen, 2-4(-5) mm tief
  • Seitenblättchen: untere (fast) sitzend, so lang oder kürzer als der Blattstiel
  • Blattstiel: oberseits flaumhaarig, ohne oder mit vereinzelten kurzen Stieldrüsen; Stacheln zu 11-18, etwas ungleich, geneigt, schwach gekrümmt, bis 2,5-3 mm lang
    Blütenstand
  • Form: breit, mit abgespreizten, ± sperrig verzweigten Ästen
  • Blätter: in der Spitze beginnend, die Blüten etwas einhüllend
  • Achse: locker flaumhaarig bis wirrhaarig, stieldrüsenlos oder mit zer-streuten, seltener zahlreicheren (3-5 pro cm) Stieldrüsen oder (Drüsen-)Borsten; Stacheln zu ca. 7-15 pro 5 cm, etwas ungleich, oft ziemlich breit, schwach geneigt, (fast) gerade, 2,5-3,5(-4) mm lang
  • Blütenstiele: 15-25 mm lang, dünn filzig-wirrhaarig, mit 0-5 gelblichen (Drüsen-) Borsten oder -Stachelchen; größere Stacheln zu 5-13, gelblich (-rotfüßig), sehr derb, breit, ± gekrümmt, bis (1,5-)2-3 mm lang
  • Kelch: graugrünlich, mit verlängerten ± laubigen Anhängseln, nicht oder kaum bestachelt, teils locker zurückgeschlagen, teils etwas aufgerichtet
  • Kronblätter: weiß, breit eiförmig-elliptisch
  • Staubblätter: etwas kürzer oder länger als die grünlichen Griffel; Antheren kahl, selten einzelne schwach behaart
  • Fruchtknoten: kahl


Kurzcharakteristik: Die Art ist gut kenntlich durch die fast kahlen, ziemlich dichtstacheligen Schösslinge, die breiten, grobgesägten, unterseits wenig behaarten, meist aufgesetzt bespitzten Blättchen sowie besonders durch den hoch mit relativ großen Blättern belaubten Blütenstand mit breiten, etwas krummen Stacheln an den Blütenstielen und vor allem auch durch die zumindest teilweise mit laubigen Anhängseln versehenen Kelche.


Ähnliche Taxa: keine


Ökologie und Soziologie: Thamnophile Art auf mäßig nährstoffreichen, meist kalkfreien Böden, vorzugsweise auf potentiell natürlichen Standorten des Fago-Quercetum und bodensaurer Fagetalia-Gesellschaften.


Verbreitung: Regionalsippe im nordöstlichen Westfalen. Der Arealschwerpunkt liegt zwischen Bielefeld und Detmold. Hier gehört die Art zu den häufigsten Brombeeren.



aus: H. E. Weber, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, Heft 3, S. 411-413, Münster 1985



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