Rubus ulmifolius
|
- Form: (scharf-)kantig mit gefurchten Seiten, violettrot bis bläulich, ± mit abwischbarem, wachsartigem Reif, durch später in die rissige Epidermis eingedrungene Luft sowie durch Reif schülferig oder mit silbrigem Schimmer; hochbogig
- Behaarung: mit 50->100 feinen Sternhärchen pro cm Seite, später ± verkahlend
- Stieldrüsen: keine
- Stacheln: (0-)5-10 pro 5 cm, im unteren Teil sehr breit, allmählich verschmälert, abstehend oder geneigt, gerade oder gekrümmt, 7-11 mm lang
|
|
- Blättchenanzahl: ± fußförmig, seltener handförmig (4-)5-zählig
- Behaarung: oberseits dunkelgrün, lederig, mit 0-20 Haaren pro cm2, unterseits weißgrau bis weiß filzig mit bräunlich hervortretenden Haupt- und Seitennerven, ohne längere Behaarung und sich daher wie unbehaart anfühlend
- Endblättchen: mäßig bis extrem lang gestielt (37-85%); sehr variabel, gewöhnlich aus abgerundetem oder gestutztem Grund breit umgekehrt eiförmig, dabei oft bis weit oberhalb der Mitte verbreitert, dann plötzlich in eine deutlich abgesetzte, meist 5-10 mm lange Spitze zusammengezogen; daneben auch mehr rundliche oder länglich elliptische, nicht selten auch allmählich bespitzte Formen
- Serratur: mit allmählich bespitzten Zähnen meist ziemlich grob und deutlich periodisch mit längeren Hauptzähnen, bis 3-4(-5) mm tief, nicht selten aber auch ziemlich gleichmäßig und nur 1-2 mm tief
- Seitenblättchen: untere 3-8 mm lang gestielt
- Blattstiel: meist länger als die unteren Blättchen, kahl oder angedrückt sternhaarig, mit meist 8-15 kräftigen, oft hakig gebogenen, 3-4 mm langen Stacheln
|
|
- Form: verlängert pyramidal bis zylindrisch, mäßig breit
- Blätter: Blätter 5-20 cm unter der Spitze beginnend, die unteren 3-5-zählig
- Achse: bläulich-silbrig, angedrückt sternfilzig, mit sehr breiten und kräftigen, schwach bis hakig gekrümmten, 5-8 mm langen Stacheln
- Blütenstiele: 10-20 mm lang, angedrückt grauweiß filzig, mit 0-5 etwas gekrümmten, 2-3 mm langen Stacheln
- Kelch: grauweiß filzig, wehrlos oder etwas bestachelt, zurückgeschlagen
- Kronblätter: violettstichig rosenrot, rundlich, sehr kurz benagelt, 10-15 mm lang
- Staubblätter: so lang oder etwas länger als die rötlichen Griffel; Stäubfaden violett-rot, Antheren kahl oder behaart
- Fruchtknoten: an der Spitze anfangs dichthaarig-kurzzottig
|
Kurzcharakteristik: R. ulmifolius ist leicht kenntlich durch ihre sehr kräftigen, etwas bläulichen, oft silbrig schimmernden, ± bereiften Schösslinge mit derben breiten Stacheln, durch ihre unterseits weißlich filzigen, sich wie unbehaart anfühlenden Blätter sowie vor allem durch den meist kräftig bewehrten Blütenstand mit violett-rosafarbenen bis dunkelrosenroten Blüten, wie sie sonst bei keiner anderen Brombeere in Mittel- und Westeuropa vorkommen.
Ähnliche Taxa: keine
Ökologie und Soziologie: Thamnophile, Wärme und wintermildes Klima liebende Art, an der Nordgrenze des Areals nur auf basenreicheren, meist kalkhaltigen Böden in Wärme begünstigten Hang- und Tal-Lagen. Pruno-Rubion ulmifolii-Kennart.
Verbreitung: Weitverbreitete mediterran-submediterrane, atlantische bis kontinentale Sippe. In Schleswig-Holstein nur auf Helgoland. Neuerdings wurde ein großer Bestand am Straßenrand westlich von Lübeck nachgewiesen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen ist die Art sehr selten.
Text nach WEBER 1985, S. 216ff.