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Rubus sciocharis



    Schössling
  • Form: ausgewachsen rundlich-stumpfkantig
  • Behaarung: (5-)10-30(-50) flaumig-büschelige Haare pro cm Seite
  • Stieldrüsen: dicht sitzdrüsig
  • Stacheln: 8-15 pro 5 cm, gelblich, aus verbreitertem Grund dünn, geneigt und gerade, nur 4-5(-6) mm lang
    Blätter
  • Blättchenanzahl: teils ausgeprägt fußförmig 5-zählig, teils 4- oder (im Schatten fast alle) 3-zählig
  • Behaarung: oberseits matt dunkelgrün, mit 20-70 Haaren pro cm2, unterseits grün, kaum oder nicht fühlbar behaart
  • Endblättchen: kurz gestielt (20-25%), aus herzförmigem Grund breit eiförmig bis umgekehrt eiförmig, mit oft wenig abgesetzter, meist breiter 10-15 mm langer Spitze, lebend ausgeprägt konvex
  • Serratur: weit und grob, aber nicht deutlich periodisch, mit ± aufgesetzt bespitzten Zähnen
  • Seitenblättchen: untere 2-4 mm lang gestielt
  • Blattstiel: kurz, reichlich behaart, mit ca. 8-17 schwachen, ± sicheligen, 2-2,5 mm langen Stacheln
    Blütenstand
  • Form: angenähert pyramidal, schmal oder mehr ausgebreitet
  • Blätter: oben blattlos, dann meist mit breiten, ungeteilten und darunter mit 3-zähligen Blättern
  • Achse: rundlich, dicht ± abstehend behaart, auf 5 cm mit ca. 4-8 pfriemlichen, geneigten, geraden oder wenig gekrümmten, 3-4 mm langen Stacheln
  • Blütenstiele: 5-10 mm lang, grünlich, dicht abstehend behaart, darunter flaumig-sternhaarig, (sub-)sessil drüsig, selten mit einer Stieldrüse; Stacheln zu 8-12, etwas ungleich, schlank, gerade oder sehr wenig gekrümmt, 1,5-2,5 mm lang
  • Kelch: grünlich, mit gelblichen Nadelstacheln, ± abstehend
  • Kronblätter: reinweiß, breit elliptisch, ca. 13-18 mm lang
  • Staubblätter: etwas länger als die grünlichen Griffel; Antheren (meist dicht) behaart
  • Fruchtknoten: (nur wenig) behaart


Kurzcharakteristik: R. sciocharis, mit schwachen gelblichen Stacheln besetzt, ist vor allem an den breiten, sich gegenseitig überlappenden Blättchen und den gewölbten Endblättchen zu erkennen, außerdem an den großen weißen Blüten und den stark behaarten Antheren.


Ähnliche Taxa: R. glandithyrsos, R. macrophyllus


Ökologie und Soziologie: Thamno- und nemophile, kalkmeidende Art. Auf etwas anlehmigen Sand- und sandigen Lehmböden. Kennart des Pruno-Rubetum sciocharis auf potentiell natürlichen bodensauren Fagetalia-Standorten, übergreifend auf Fago-Quercetum-Bereiche und als Differentialart in Pruno-Rubetum vestiti-Gesellschaften. Neigt zur Massenentfaltung in Hecken, auf Schlägen und in aufgelichteten Wäldern.


Verbreitung: Weitverbreitete euatlantische Sippe. In Schleswig-Holstein nördlich und westlich der Linie Hamburg - Kiel eine der häufigsten Arten. Östlich der genannten Linie stark abnehmend und in Mecklenburg-Vorpommern die absolute Ostgrenze der Gesamtverbreitung erreichend. In Niedersachsen im nördlichen Tiefland verbreitet, sonst selten.



Text nach WEBER 1985, S. 129ff.



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