Rubus nigricans
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- Form: rundlich; niederliegend, kriechend, ± fleckig violettrot überlaufen
- Behaarung: (0-)1-5 einfache Härchen pro cm Seite
- Stieldrüsen: >15 ungleiche, 0,5-2(-2,5) mm lange (überwiegend um 1 mm), feine, brüchige (Drüsen-) Borsten und zarte Stieldrüsen pro cm Seite
- Stacheln: zahlreich in allen Größenordnungen, größere etwa zu 10-15 pro 5 cm, mit pfriemlicher, geneigter, gerader oder etwas gebogener Spitze, bis 3-4(-5) mm lang
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- Blättchenanzahl: 3-zählig, sehr selten auch 4-5-zählig
- Behaarung: oberseits mit 15-40 Haaren pro cm2, unterseits sehr spärlich behaart
- Endblättchen: kurz gestielt (16-30%)‚ aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grund regelmäßig elliptisch bis schwach umgekehrt eiförmig, mit scharf abgesetzter, dünner, meist etwas sicheliger, 15-25 mm langer Spitze
- Serratur: fein, mit ± gleichlangen, etwas auswärts gerichteten Hauptzähnen
- Seitenblättchen: meist 3-6 mm lang gestielt, fast so groß wie das Endblättchen, ebenfalls mit aufgesetzten schlanken Spitzen
- Blattstiel: behaart und dicht drüsenborstig; größere Stacheln geneigt, schwach gebogen, bis 2,5(-3) mm lang, etwa zu 10-15; daneben zahlreiche (Drüsen-)Stachelchen
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- Form: armblütig, meist mit weniger als 25, auf die oberen 5-15 cm beschränkten Blüten
- Blätter: in der Spitze oder wenig darunter beginnend, die obersten lanzettlich, die unteren den Schösslingsblättern ähnlich
- Achse: locker abstehend behaart, mit zahlreichen Stieldrüsen und längeren (Drüsen-) Borsten sowie einigen nadeligen, ±gebogenen, bis 2-2,5(-3) mm langen Stacheln
- Blütenstiele: : 15-25 mm lang, behaart, mit zahlreichen rotköpfigen, sonst blassgelblichen Stieldrüsen. Stacheln davon wenig abgesetzt, etwa zu 3-15, dünn, bis 1,5-2 mm lang
- Kelch: grünlich, kurz stieldrüsig, mit gelblichen (Drüsen-) Stachelchen, herabgeschlagen
- Kronblätter: weiß, schmal spatelig bis ± elliptisch, 10-13 mm lang, 3(-4) mm breit
- Staubblätter: wenig länger als die grünlichen Griffel, Antheren kahl
- Fruchtknoten: kahl
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Kurzcharakteristik: R. nigricans ist eine zartstachelige Art und leicht zu erkennen wegen der so gut wie konstant 3-zähligen, schlank bespitzten Blätter sowie wegen der fast kahlen, ungleichartig bestachelten und drüsenreichen Schösslinge und der auffällig schmalen, weißen Kronblätter.
Ähnliche Taxa: keine
Ökologie und Soziologie: Ausgesprochen nemophile Sippe, auf Waldschlägen oft große Bestände ausbildend. Auf kalkfreien, mäßig nährstoffreichen Böden in Lonicero-Rubenion silvatici-Gesellschaften auf potentiell natürlichen Fago-Quercetum-Standorten, aber auch häufig in bodensauren Fagetalia-Bereichen.
Verbreitung: Weit verbreitete subatlantische Sippe. In Schleswig-Holstein auf der Jungmoräne und auf nährstoffreicheren Altmoränen zerstreut bis häufig.
In Mecklenburg-Vorpommern eine der häufigsten Rubus-Arten.
In Niedersachsen fast im gesamten Gebiet zerstreut, am Rande des Harzes verbreitet.
Text nach WEBER 1985, S. 357ff.