Form: hochbogig, stumpfkantig-rundlich oder flachseitig, matt weinrot
Behaarung: locker mit feinen Büschelhaaren und einzelnen einfachen Haaren besetzt (5-10[->30] Härchen pro cm2), ± verkahlend und oft nur noch an den Stachelbasen mit Büschelhärchen
Stieldrüsen: ohne
Stacheln: zu 3-8 pro 5 cm, am Grunde sehr breit, in eine schlanke Spitze verschmälert, geneigt, gerade oder etwas gekrümmt, 5(-6) mm lang
Blätter
Blättchenanzahl: deutlich fußförmig bis fast handförmig 5-zählig
Behaarung: oberseits tief dunkelgrün, mit 1-5(-10) Haaren pro cm2, unterseits grün, mit wenigen, nicht fühlbaren Haaren
Endblättchen: mäßig lang gestielt (33-38 %), aus breitem, seicht herzför-migem Grund eiförmig oder verlängert elliptisch mit oft ± parallelen Seiten, dann allmählich in eine nur wenig abgesetzte, ca. 15 mm lange Spitze verschmälert
Serratur: oft etwas periodisch mit fast geraden Hauptzähnen, 2-3 mm tief
Seitenblättchen: untere 1-4 mm lang gestielt
Blattstiel: behaart, mit 6-12 oft stark gekrümmten, 2-3 mm langen Stacheln
Blütenstand
Form: schmal oder durch verlängerte Seitenäste breit und etwas sperrig
Blätter: deutlich unterhalb der Spitze beginnend
Achse: mäßig bis dicht filzig-zottig behaart, auf 5 cm mit 5-10 ziemlich breiten bis schlanken geneigten, geraden oder etwas gekrümmten 4-5 mm langen Stacheln
Blütenstiele: mit sehr kurz stieldrüsigen Deckblättchen, 10-30 mm lang, wirrhaarig-filzig, ohne oder mit 1(-2) Stieldrüsen; Stacheln zu 5-10, etwas ungleich, schwach oder deutlich gekrümmt, (1,5-)2-3 mm lang
Kelch: grau(-grün) filzig, meist stachellos, zurückgeschlagen
Kronblätter: weiß, elliptisch, lang benagelt
Staubblätter: viel länger als die blassgrünlichen Griffel. Antheren kahl (selten etwas behaart)
Fruchtknoten: (fast) kahl
Kurzcharakteristik: Charakteristisch für diese im nördlichen Teilareal der Gesamtart vorkommende Ausprägung sind die verlängerten, oft parallelrandigen, ziemlich lang bespitzten Blätter, die lebend auch an die von R. plicatus erinnern.
Ähnliche Taxa: R. plicatus, R. gratus, R. planus, R. macrophyllus
Ökologie und Soziologie: In Gebüschen, auf Lichtungen und an Waldrändern auf mäßig nährstoffreichen Böden. Wohl regionale Charakterart des Lonicero-Rubenion silvatici.
Verbreitung: Als Gesamtart eine mäßig weitverbreitete euatlantische Sippe, deren Areal von Bremen durch das westliche und mittlere Niedersachsen und Westfalen bis in die Niederlande, ins Rheinland und nach Belgien reicht. Die ssp. leucandrus repräsentiert dabei die nördliche Ausbildung, die im Rheinland in die südliche Ausprägung (ssp. belgicus) übergeht.
aus: H. E. Weber, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, Heft 3, S. 125-126, Münster 1985