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Rubus flaccidus



    Schössling
  • Form: hochbogig, kantig mit vertieften bis fast flachen Seiten, matt dunkelweinrot
  • Behaarung: mit ungleich verteilten Härchen (5-20 pro cm Seite)
  • Stieldrüsen: ohne
  • Stacheln: zu 6-9 pro 5 cm, aus stark verbreiteter Basis in eine schlanke Spitze verschmälert, geneigt, teils gerade, teils gekrümmt, bis (5-)6-8(-10) mm lang
    Blätter
  • Blättchenanzahl: handförmig 5-zählig
  • Behaarung: oberseits matt dunkelgrün, mit 0-5(-15) Haaren pro cm2, verkahlend, unterseits graufilzig und deutlich fühlbar bis weich behaart
  • Endblättchen: mäßig bis sehr lang gestielt (30-55 %), aus etwas ausgeran-deter, seltener abgerundeter, schmaler Basis umgekehrt eiförmig bis verlängert elliptisch, mit aufgesetzter, 5-10 mm langer, ziemlich breiter Spitze
  • Serratur: zuletzt sehr weit, fast gleichmäßig bis periodisch mit etwas längeren, fast geraden bis schwach auswärts gekrümmten Hauptzähnen, 1-2 mm tief
  • Seitenblättchen: 3-5 mm lang gestielt
  • Blattstiel: kürzer bis wenig länger als die unteren Blättchen, locker behaart, mit 6-8 breiten, fast hakig bekrümmten, bis 2,5-3 mm langen Stacheln
    Blütenstand
  • Form: schmal pyramidal, oben mit aufgerichteten, abgespreizt verzweig-ten Ästen
  • Blätter: erst 12-30 cm unterhalb der Spitze beginnend
  • Achse: vor allem nach oben hin filzig und abstehend seidig-kurzzottig behaart, auf 5 cm mit (0-)1-7 bis fast zur Mitte stark verbreiterten, etwas hakig gekrümmten, bis 5-6(-7) mm langen Stacheln
  • Blütenstiele: 15-30 mm lang, filzig und dicht abstehend seidig-zottig behaart, mit (0-)1-5 schwach gekrümmten, bis 1-2,5 mm langen Stacheln
  • Kelch: graufilzig, unbewehrt, zurückgeschlagen
  • Kronblätter: hellrosa, seltener weiß, schmal umgekehrt eiförmig, vorn mit einer Einkerbung
  • Staubblätter: länger als die am Grunde meist etwas rötlichen Griffel; Antheren behaart oder kahl
  • Fruchtknoten: behaart


Kurzcharakteristik: Durch die eigentümliche Endblattform und Serratur sowie durch die im oberen Teil blattlosen, schlanken, meist rosa blühenden Rispen gut charakterisierte und leicht kenntliche Art. Die westfälischen Pflanzen haben durchweg behaarte Antheren und rosa Blüten. Dagegen sind die Antheren im Süden des Areals überwiegend oder alle kahl, und die Blüten zeigen öfters nur eine blasse rosa bis fast weiße Färbung.


Ähnliche Taxa: R. montanus unterscheidet sich durch violett fleckige, fast kahle Schösslinge und grober gesägte Blätter mit wenig abgesetzt bespitzten Endblättchen, außerdem durch stets kahle Antheren und Fruchtknoten.


Ökologie und Soziologie: Thamnophile Sippe basenreicher, oft kalkhaltiger Böden. Pruno-Rubenion radulae-Art auf potentiell natürlichen Fagetalia-Standorten.


Verbreitung: Mäßig weit verbreitete westmitteleuropäische Sippe. Von der Porta Westfalica zerstreut durch Westfalen und durchs westliche Rheinland bis an den Rand der Vogesen bei Wissembourg im Elsass.



aus: H. E. Weber, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, Heft 3, S. 249-252, Münster 1985



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