Form: stumpfkantig mit etwas gewölbten, seltener flachen Seiten
Behaarung: 1-5(-10) ± abstehende Haare pro cm Seite, oft streckenweise verkahlend und einzelne Härchen nur noch an den Stacheln vorhanden
Stieldrüsen: ca. (1-)10-100 pro 5 cm
Stacheln: fast gleichartig, zu ca. (7-)12-16(-22) pro 5 cm, ± geneigt, alle oder in der Mehrzahl gerade, bis ca. 3,5-4(-5) mm lang; Stachelchen und Stachelhöcker fehlend oder vereinzelt
Blätter
Blättchenanzahl: 4-5-zählig, mit sich nicht oder wenig deckenden Blättchen
Behaarung: oberseits mit ca. 20-100 Haaren pro cm2, unterseits graugrünlich, deutlich fühlbar, oft etwas weich behaart
Endblättchen: meist kurz gestielt (ca. 22-33%) mit abgerundetem, seltener sehr schwach herzförmigem Grund und variabler Form, meist ± elliptisch mit etwas abgesetzter, 5-10 mm langer Spitze, oft auch breiter und ± eiförmig und dann meist in der Mitte auf einer oder beiden Seiten etwas lappig und plötzlich verengt
Serratur: unregelmäßig, ± periodisch mit geraden Hauptzähnen
Seitenblättchen: untere sitzend
Blattstiel: deutlich länger als die unteren Seitenblätter; Stacheln zu 10-20, sichelig gekrümmt, bis 2-3(-3,5) mm lang
Blütenstand
Form: subpyramidal oder angenähert ebensträußig verbreitert
Blätter: oberste einfache Blätter 2-10 cm unter der Spitze beginnend
Achse: etwas knickig gebogen, locker anliegend oder ± abstehend flaumhaarig; ca. 5-20 Stieldrüsen pro cm; ca. 5-10 Stacheln pro 5 cm, geneigt, teils gerade, teils ± gekrümmt, ca. 2-3,5(-4) mm lang
Blütenstiele: ca. 1-2 cm lang; 20->50 Stieldrüsen; ca. (1-)3-7 Stacheln, mäßig schlank, etwas gekrümmt, ca. 1‚5-2,5 mm lang
Kelch: kurz, graugrünfilzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und einzelnen Stachelchen, ± aufgerichtet
Kronblätter: weiß, selten schwach rosa, ± rundlich elliptisch, 8-14 mm lang und 6-10 mm breit
Staubblätter: die grünlichen Griffel überragend; Antheren dicht behaart
Fruchtknoten: kahl
Kurzcharakteristik: Die Art ist gut charakterisiert durch die stets reichlich behaarten Antheren mit gleichzeitig grünen Griffeln und fast immer weißen Blüten. Dazu kommen die kurzen Stieldrüsen auf dem Schössling und an den Blütenstielen.
Ähnliche Taxa: R. nemorosus
Ökologie und Soziologie: Vorwiegend auf kalkfreien ärmeren Böden. Kennart des Rubion plicati Web. auf potentiell natürlichen Quercion-Standorten, jedoch auch auf solche der Querco-Fagetea übergreifend.
Verbreitung: Weit verbreitete subatlantische Sippe.
In Schleswig-Holstein auf ärmeren Böden bis etwa zur Linie Neumünster - Itzehoe die häufigste Corylifolii-Art, die mit ihrem Arealbild deutlich die reicheren Jungmoränenböden ausspart. Nach Südosten wird sie rasch seltener und zunehmend von R. fabrimontanus und R. nemorosus auf entsprechenden Standorten verdrängt.
In Mecklenburg-Vorpommern zerstreut, in Nordwest-Mecklenburg und Südost-Rügen häufig, erreicht in Vorpommern ihre absolute Nordostgrenze.